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DIE DIGITALE TRANSFORMATION ALS SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Digitalisierung ist ein zentrales Thema des ife
Der Ausbau der Digitalisierung ist eines der zentralen Themen des ife. Unternehmen, die ihre Geschäftsprozesse durchgängig digitalisieren, arbeiten nicht nur effizienter, sondern reduzieren auch ihre Fehleranfälligkeit auf ein Minimum. Wenn die Mitarbeitenden von zeitfressenden, manuellen und papierbasierten Routineaufgaben befreit sind, können sie sich dem eigentlich Unternehmensziel widmen: dem Vorantreiben technologischer Innovation. Gesamtwirtschaftlich kann die Vernetzung über Lieferketten hinweg dazu beitragen, das Umfeld für produzierende Unternehmen in Deutschland und Europa wieder attraktiver zu machen. Wenn die Instandhaltungs- und Personalkosten dank höherer Effizienz sinken, sinkt ebenso die Notwendigkeit, die Produktion in vermeintliche Billiglohnländer zu verlagern.
Auch der Fachkräftemangel, der die deutsche Wirtschaft aufgrund der demografischen Entwicklung seit einiger Zeit bereits trifft und sich in den kommenden Jahren zwangsläufig verstärken wird, kann mit umfassenden Digitalisierungsmaßnahmen entscheidend abgemildert werden. In vielen Unternehmen lässt sich zudem seit längerem beobachten, dass qualifizierte Fachkräfte gezielt solche Arbeitgeber in Betracht ziehen, bei denen sie ihre Fähigkeiten aufgrund der Möglichkeiten der Digitalisierung gewinnbringender einsetzen können. Die Flexibilität, die digitale Arbeitsweisen hinsichtlich der Orte und der Zeiten, an denen gearbeitet wird, mit sich bringen, tun ihr Übriges.
Das ERP-System als zentrale Datendrehscheibe sämtlicher Prozesse
Die Beratungs- und Softwarehäuser der ams.Group sind auf die Projektmanagement-Anforderungen von Einzel-, Auftrags- und Variantenfertigern spezialisiert. Seit mehr als 35 Jahren werden auf Basis der branchenorientierten Business-Software ams.erp schlanke und dynamische Unternehmensprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette realisiert. Die Gruppe verfügt über das Know-how aus europaweit mehr als 1.500 erfolgreichen ERP-Implementierungen im Maschinen-, Anlagen-, Apparate- und Verpackungsmaschinenbau, im Werkzeug- und Formenbau, im Stahl-, Metall-, Holz und Industriebau, im Schiffbau und in der maritimen Industrie sowie im Laden- und Innenausbau, im Sonderfahrzeugbau und in der Lohnfertigung.
ams.erp bildet die zentrale Datendrehscheibe für sämtliche Unternehmensprozesse. Wesentliche Aufgabe ist das Zusammenführen innovativer Digitaltechnologien und klassischer, meist mechanischer und elektronischer Steuerungseinrichtungen. Hierzu zählt auch die standortübergreifende Vernetzung – vertikal in die Fertigung hinein und horizontal über Systeme und Firmengrenzen hinweg. Die flexible Business-Software erhöht die Planungssicherheit, Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen mit komplexem Projektgeschäft.
ERP-System im Mittelpunkt der Digitalisierung
Im Mittelpunkt der Digitalisierungsstrategie der Schirmer Maschinen GmbH aus Verl steht seit einiger Zeit ein ERP-System. Was seit der Implementierung im Herbst 2020 bereits erreicht wurde und welche Ziele die Verantwortlichen des ostwestfälischen Anlagenbauers noch verfolgen, erläutert der ERP-Projektleiter Lars-Erik Bischoff im Gespräch mit uns.
Herr Bischoff, bitte stellen Sie uns Schirmer kurz vor.
Bischoff: Das Unternehmen hat sich über die Jahre zu einem international renommierten Technologievorreiter auf dem Gebiet der Konstruktion, Fertigung und Montage individueller Maschinenlinien für die Bearbeitung von PVC- und Alu-Profilen entwickelt — sowohl für den Fenster- und Türenbau als auch für den Fassaden- und Hallenbau. Seit 2016 gehört die mittelständische Schirmer GmbH zur Beckhoff-Automation-Gruppe, einem der Weltmarktführer im Bereich der Elektroindustrie.
Wer sind die Abnehmer Ihrer Maschinen?
Bischoff: Das Kundenspektrum reicht von handwerklich geprägten Fensterbauern, die vielleicht eine kleine Anlage mit nur einer Säge bestellen, bis hin zu multinationalen Konzernen, für die wir nonstop laufende, vollautomatisierte Fertigungsstraßen bauen. Diese breite Spanne sorgt bereits dafür, dass alle Anlagen hinsichtlich ihrer Leistungsstärke individuelle Ausstattungen besitzen. Hinzu kommen die stets unterschiedlichen Platzverhältnisse am Aufstellort, die für die Maschinenmaße entscheidend sind.
Sehen Sie Schirmer daher als Einzelfertiger?
Bischoff: Wir sind kein klassischer Sondermaschinenbauer, sondern betreiben eher modularen Sonderbau mit hoher Varianz. Unsere Kunden können die für sie passenden Komponenten aus einer Art Baukasten zusammenstellen. Aus Effizienzgründen versuchen wir, möglichst viel zu standardisieren, was uns allerdings niemals ganz gelingen wird. Jedes Projekt weist kundenspezifische Besonderheiten auf, die wir konstruktionsseitig erfüllen müssen.
Wie organisiert sich das Unternehmen mit Blick auf diese anspruchsvolle Aufgabenstellung?
Bischoff: Wir benötigen die Unterstützung eines durchgängigen ERP-Systems, das uns als unternehmensweite Datendrehscheibe jederzeit mit den aktuellen Kennzahlen versorgt. Ein solches System befindet sich seit Herbst 2020 bei Schirmer im Einsatz. Ohne diese Software wäre das Firmenwachstum seitdem nicht mehr adäquat zu steuern gewesen.
Können Sie die Gründe erläutern?
Bischoff: Als ich Anfang 2020 ins Unternehmen kam, umfasste die Belegschaft ca. 160 Mitarbeitende. Nicht einmal drei Jahre später waren es bereits rund 240. Da reicht ein punktueller Software-Einsatz nicht mehr aus. Stattdessen benötigten wir eine einheitliche Datenbasis über alle Abteilungen hinweg. Diese war zuvor nicht vorhanden. Durchgängigkeit ist jedoch die Voraussetzung für die abteilungsübergreifende Informationsversorgung und damit auch für die Akzeptanz der Software innerhalb der Belegschaft. Die Akzeptanz wiederum ist deshalb so entscheidend, weil das neue System im Zentrum unserer langfristigen Digitalisierungsstrategie steht. Es gibt die Richtung für die kommenden 15 Jahre vor. Folglich war das ERP-Projekt weit mehr als eine Software-Einführung, es war der Startschuss für einen kompletten Strukturwandel unserer Organisation.
Was musste die Software funktional mitbringen?
Bischoff: Neben dem Aspekt der Durchgängigkeit war eine weitere Grundvoraussetzung, dass sie einen besonderen Zuschnitt auf die Einzel-, Auftrags- und Variantenfertigung haben musste. Gleichzeitig sollte sie flexibel genug sein, um die Prozesse entsprechend unserer Anforderungen bestmöglich zu gestalten. Wir wollten kein ERP-System, das lediglich den Status quo abbildet, sondern eine offene und moderne Plattform, mit der wir das weitere Wachstum gestalten können. In all diesen Punkten konnte uns ams.erp am meisten überzeugen.
Was macht den Zuschnitt auf die Losgröße 1+ aus?
Bischoff: Dazu zählt u.a. die Möglichkeit, Artikel mit und ohne die sonst in ERP-Systemen obligatorischen Artikelnummern durch einen Auftrag führen zu können. Dadurch reduziert sich die Pflege des Artikelstamms immens. Mindestens ebenso wichtig war, dass das System mit dynamischen Produktstrukturen umgehen können muss, da sich im Verlauf der Projekte eigentlich immer Anpassungen an der Maschinenauslegung ergeben. Die „wachsende Stückliste“ bildet versionssicher alle Änderungen ab, die sich aus unserer fortlaufenden Konstruktionsarbeit ergeben. Dies ermöglicht es uns, Teile und Material zum frühestmöglichen Termin zu bestellen und mit der Fertigung zu beginnen, während im Hintergrund weiter konstruiert wird.
Welche Faktoren waren in Ihren Augen entscheidend für die erfolgreiche ERP-Implementierung?
Bischoff: Das A und O war die konsequente Unterstützung seitens unseres Geschäftsführers, der in den wichtigen Besprechungen zur Geschäftsprozessmodellierung immer anwesend war. Er ließ nie Zweifel daran aufkommen, dass er hinter allen Entscheidungen stand. Ein Aspekt war zudem, dass neben vielen jüngeren Mitarbeitenden auch leitende Angestellte erkannten, dass der Aufbau einer zukunftsfähigen Ablauforganisation mit dem alten System nicht mehr möglich war. Inzwischen sind sich alle Prozessteilnehmer:innen einig darüber, dass unser hohes Pensum mit der Vorgänger-Software nicht mehr zu schaffen gewesen wäre.
Was meinen Sie mit Pensum?
Bischoff: Wir hätten die Menge an Maschinen nicht mehr durchgebracht, weil wir immer mit Fehlteilen zu kämpfen gehabt hätten. Diese Problematik ist behoben. Aufgrund der zeitweise extremen Lieferengpässe erhielten wir eine direkte Vorgabe unseres Gesellschafters Hans Beckhoff, eine gewisse Menge bestimmter Materialien und Teile stets vorrätig zu halten. Für die Umsetzung dieser Maßnahme benötigten wir mit ams.erp genau einen Tag, was zuvor undenkbar gewesen wäre. Aus der Vormontage erhalten wir die Rückmeldung, noch nie so gut in der Materialbeschaffung gewesen zu sein. Früher fehlten Motoren oder Bleche, was die Projektabwicklung natürlich immens behinderte. Heute hingegen können wir vorausarbeiten und auch einmal Sonderschichten einlegen, weil immer alle Teile vorhanden sind. Wir nutzen die Fehlteileprüfung der Software, kennen den aktuellen Lagerbestand sowie die Lagerorte und arbeiten erstmals mit einem Arbeitsvorrat.
Wie lief die Prozessdefinition ab? Inwieweit haben Sie sich an den vorgegebenen Abläufen von ams.erp orientiert?
Bischoff: Es war das explizite Anliegen der Firmenleitung, den vordefinierten ERP-Standard zu übernehmen. Wir wollten nicht den Fehler begehen, die Software an Schirmer anzupassen. Vielmehr wollten wir uns bewusst den branchenbewährten Software-Prozessen anpassen. Dies war die absolut richtige Entscheidung. Einerseits, weil wir jederzeit releasefähig bleiben, andererseits, weil Anpassungen zeitlich und finanziell immer einen enormen Aufwand verursachen. In diesem Rahmen war die ams-Geschäftsprozessmodellierung (GPM) sehr hilfreich.
Wie passt die von Ihnen mehrfach genannte Flexibilität mit der Nutzung des Standards zusammen?
Bischoff: ams.erp bietet innerhalb des Standards verschiedene Optionen. Wichtig war in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit den ams-Beratern, die genau wussten, wie wir die Prozesse am besten einrichten sollten. Natürlich ist ein ERP-System im Vergleich zu Excel oder Word immer starr. Aber dies ist ja exakt so gewollt, um den Gesamtprozess so transparent wie möglich zu gestalten. Dennoch sind wir im Rahmen des Standards flexibel genug, unter anderem mittels selbst konfigurierbarer Workflows und Dashboards. Auch bei SQL-Abfragen können wir dank der anfänglichen Unterstützung eigenständig arbeiten.
Können digitalisierte Prozesse ein Faktor sein, der Schirmer für qualifiziertes Personal attraktiver macht?
Bischoff: Ich denke ja. Wir betrachten das ERP-System als Taktgeber für eine gesunde Firmenentwicklung, denn das Wissen über die aktuellen Kennzahlen bietet ja erst die Voraussetzung dafür, Personal einstellen zu können. Dank des ERP-Systems kennen wir die Auftragslage und können entsprechend vorausschauend handeln, indem wir etwa zu guten Konditionen Material und Teile beschaffen. Die Software gibt uns Sicherheit und bietet Optionen für die Zukunft — auch mit Blick auf die Personalgewinnung und -bindung. Ich glaube zudem, dass die Mitarbeitenden die modernen, digitalen Arbeitsplätze zu schätzen wissen und die getätigten Investitionen über mehr Leistungsbereitschaft „zurückzahlen“. Wenn die Schlosser ihr Material nicht mehr im Lager zusammensuchen müssen, sondern auf einen Blick im System sehen, wann die benötigten Teile verfügbar sind, bedeutet dies eben eine immense Erleichterung ihres Alltags.
In welchen Punkten sind Sie zudem besser geworden?
Bischoff: Papierbasierte Prozesse, die etwa das Bestellwesen früher fehleranfällig und langsam machten, konnten wir größtenteils ablösen. Die Digitalisierung führt dazu, dass wir insgesamt viel strukturierter arbeiten. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass wir aufgrund der exakten Daten im System viel sicherer hinsichtlich der Einhaltung unserer Liefertermine geworden sind.
Konnten auch Kosten reduziert werden?
Bischoff: Durch Bündelungseffekte konnten wir die Preissteigerungen in mehreren Bereichen über Mengeneffekte ausgleichen. Es wirkt sich also auch kostenseitig positiv aus, dass wir Artikel, die zu späteren Zeitpunkten benötigt werden, frühzeitig mitbestellen können und Unterdeckungen vermeiden. Mit unseren Vorbestellungen liegen wir mittlerweile anderthalb Jahre im Voraus.
Inwieweit können Sie die Projekte exakter kalkulieren?
Bischoff: ams.erp bringt sämtliche Funktionalitäten für eine exakte und aktuelle mitlaufende Kalkulation mit. Dadurch haben wir in Echtzeit Zugriff auf den Status der laufenden Projekte — unter Berücksichtigung aller Budget- und Solldaten. Kostenseitige Fehlentwicklungen in der Auftragsabwicklung erkennen wir frühzeitig. Unter Einbeziehung des optionalen Moduls ams.bi sind wir noch weitergegangen. Wir zapfen die ERP-Daten an und erhalten nun auf Knopfdruck pro Maschine sämtliche Informationen zum jeweiligen Anteil der unterschiedlichen Kostenarten wie Konstruktion, Kaufteile, Fertigung, Vor- und Endmontage oder Inbetriebnahme. Auch kennen wir den Deckungsbeitrag und die Marge für jede einzelne Maschine. Zudem habe ich eine SQL-Auswertung geschrieben, die uns sagt, was uns dieselbe Maschine zu den Maximalpreisen von 2020 oder 2021 gekostet hätte.
Zu welchem Ergebnis gelangten Sie?
Bischoff: Im Mittel lagen wir in dem genannten Zeitraum bei einer Preissteigerung im einstelligen Prozentbereich, wobei es auch viele Teile gab, die 30 bis 40 Prozent zugelegt hatten. Die Ermittlung dieser Zahlen führen wir natürlich fort, denn dadurch wissen wir, wie wir unsere Preise gestalten müssen. Es lassen sich jeder Artikel und jeder fremd vergebene Arbeitsgang auswerten.
Diese präzise Einzelbewertung schafft auch einen besseren Überblick über das Unternehmen, oder?
Bischoff: Natürlich. Der Gesamtprozess inklusive Kostenrechnung und Halbfertigenbewertung ist transparent. Die Halbfertigenbewertung, die komplett über ams gefahren wird, hat unser Wirtschaftsprüfer bereits nach einem Jahr abgenommen, nachdem er zunächst mindestens zwei Jahre prognostiziert hatte. Der Materialfluss, die Materialbeschaffung und der kaufmännische Teil rund um die Bewertung der Halbfertigen sind drei maßgebliche Prozesse, die uns enorm weitergebracht haben.
Wie bewerten Sie das bisher Erreichte insgesamt?
Bischoff: Unser Geschäftsführer Ludger Martinschledde bestätigte kürzlich, dass wir ohne die vorausschauenden Qualitäten von ams.erp nicht annähernd so gut durch die Krisenjahre von 2020 bis 2022 gekommen wären. Das Zusammenspiel aus neuer Software und den im Zuge der Implementierung umgestalteten Organisationsstrukturen macht uns schlagkräftiger.
Worauf lag Ihr Hauptfokus, als es in Richtung Echtstart ging? Gab es einen neuralgischen Punkt?
Bischoff: Die Schnittstelle zwischen dem CAD- und dem ERP-System war der Aspekt, vor dem auch unser Geschäftsführer aufgrund früherer Erfahrungen den meisten Respekt hatte. Dank der sehr guten Zusammenarbeit von ams, unserem CAD-Partner ISD und unseren Fachleuten gelang die Realisierung der Schnittstelle jedoch einwandfrei. Die Übergabe der jeweils ca. 130.000 Artikel und Stücklisten erfolgte ohne Probleme, was in ERP-Projekten eher selten ist.
Und wie sehen die Planungen für die Zukunft aus?
Bischoff: Unsere Geschäftsführung möchte Schirmer zu einem komplett digitalisierten Unternehmen aufbauen, mit dem ERP-System als zentraler Komponente. Deshalb war es so eminent wichtig, dass die ams-Mitarbeiter:innen wissen, wovon sie sprechen, und dass sie bereits viele ähnliche Projekte umgesetzt haben.
Lars-Erik Bischoff
Lars-Erik Bischoff | ERP-PROJEKTLEITER
Alter: 28 Jahre

Werdegang: Ab 2015 BWL-Studium mit Vertiefung Controlling, nach dem Praxissemester als Controller und während des Studiums erster Kontakt zu Themen wie EDI und Process Mining, in Zusammenarbeit mit der FH Bielefeld und dem vorherigen Arbeitgeber Claas Erstellung einer Bachelorarbeit zum Thema Process Mining
Seit 2020 ERP-Systembetreuer und Controller bei Schirmer Maschinen GmbH
„Die Digitalisierung führt dazu, dass wir insgesamt viel strukturierter arbeiten. Papierbasierte Prozesse, die etwa das Bestellwesen fehleranfällig und langsam gemacht haben, konnten wir größtenteils ablösen.“
Die Schirmer Maschinen GmbH...
… ist ein Maschinenbauspezialist aus Verl in Ostwestfalen. Gegründet 1979 in Sennestadt, ist das Unternehmen mit den Jahren stetig gewachsen und ist heute an drei Standorten in Verl, Gütersloh und Hövelhof vertreten. Seit 2016 Teil der Beckhoff-Automation-Gruppe, zählt Schirmer inzwischen rund 240 Mitarbeiter:innen und fünf Auszubildende im Jahr. Sowohl Klein- als auch Großbetrieben kann Schirmer individuell optimierte Anlagen anbieten.
STANDORT: Verl/Ostwestfalen
BRANCHE: Maschinenbau
MITARBEITER:INNEN: 240
EINFÜHRUNG VON AMS.ERP: 2020
AMS-ANWENDER:INNEN: ca. 65
WWW.SCHIRMER-MASCHINEN.COM
Cyber Security in der Einzelfertigung
Die Einzelfertigung setzt stark auf digitale Technologien und Vernetzung, um maßgeschneiderte Produkte effizient und flexibel zu produzieren. Damit steigen jedoch die Cyberrisiken erheblich, da vernetzte Maschinen, das Industrial Internet of Things (IIoT) und Automatisierungssysteme potenzielle Ziele für Cyberangriffe darstellen. Typische Bedrohungen in diesem Bereich sind Malware und Ransomware, die Produktionsanlagen lahmlegen und Lösegeldforderungen stellen können, sowie Datendiebstahl und Industriespionage, die besonders sensible Kunden- und Produktinformationen gefährden.
Ein Hauptproblem ist die Integration von Informationstechnologie (IT) und Betriebstechnologie (OT). Während IT-Systeme regelmäßig aktualisiert werden, laufen OT-Systeme oft ohne Unterbrechungen, was das Schließen von Sicherheitslücken erschwert. Auch die Echtzeit-Verarbeitung stellt eine Herausforderung dar, da Sicherheitsmaßnahmen Produktionsverzögerungen verursachen könnten. Mitarbeiter stellen zudem eine potenzielle Sicherheitslücke dar, weshalb deren Schulung und Sensibilisierung von entscheidender Bedeutung ist.
Zur Risikominimierung setzen Unternehmen auf eine Kombination technischer und organisatorischer Maßnahmen: Netzwerksegmentierung, strikte Zugangskontrollen, regelmäßige Updates und Patch-Management reduzieren die Angriffsfläche. Firewalls und Intrusion Detection Systeme (IDS) schützen vor unerlaubtem Zugriff, während Backup- und Disaster-Recovery-Strategien dafür sorgen, dass Daten und Produktionsprozesse nach einem Angriff schnell wiederhergestellt werden können. Mitarbeiterschulungen ergänzen diese Maßnahmen, um ein umfassendes Sicherheitsbewusstsein zu fördern.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem Einsatz neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz wird Cyber Security in der Einzelfertigung immer wichtiger. Eine regelmäßige Anpassung der Sicherheitsstrategien und die Förderung einer Sicherheitskultur sind entscheidend, um die langfristige Produktionssicherheit zu gewährleisten. Cyber Security wird damit zum Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit in der modernen Einzelfertigung.
ERP-Systeme: Wie Security Awareness die Sicherheit erhöht >>